Ein Landei im Großstadtdschungel!

May I introduce myself,
mein Name ist Nina Nabholz, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Außeredensbach. Da das kein Mensch kennt, nenne ich lieber mal Ravensburg als meine Heimatstadt.
Ich habe dieses Frühjahr mein Abitur gemacht und brauche was zu tun, bis ich nächsten Oktober anfangen will zu studieren, also dachte ich, mach ich was Soziales. Oder geh ins Ausland. Oder beides!
Hier bin ich nun, ein Landei im Großstadtdschungel,
lost in London - naja, hoffen wir mal, dass ich mich nicht wirklich verlaufe.

velkommen :)

10.04.2015 22:24

Schönen guten Abend,

ich bin jetzt schon meinen dritten Tag in Norwegen. Ich habe schon lange nichtmehr geschrieben, einfach weil die letzten Tage sehr ereignisreich waren. Heute also ein stundenlanger Bericht, angefangen bei meinem letzten Wochenende in London, über meinen Abschied und die Reise nach Norwegen.

Am Samstag war ich mit Vilma und Johann in der Innenstadt unterwegs, um noch einige letzte Tubeselfies zu machen und danach begann die hochspannende Shaun-das-Schaf-Suche. Wie vor einiger Zeit mit Paddington (dem Bär) gab es in ganz London verteilt Statuen von Shaun, die von verschiedenen Künstlern und anderen Berühmtheiten Londons bemalt und gestaltet wurden. Für nur 9 Schafe um die St Pauls haben wir lustigerweise circa eineinhalb Stunden gebraucht. Dann haben wir noch weitere sechs zwischen Picadilly und Oxford Circus gefunden, bevor wir dann zu meinem ersten Abschied in den Stammpub gefahren sind.

Von meinen lieben Mädels Lilia, Simona und Celly habe ich eine ECHTE Perle in einer ECHTEN Muschel bekommen, die ich erst (unter größtem Aufwand) aufbrechen musste, um dann die hübsche Perle in die hübsche Kette zu packen, die ich seitdem fast täglich trage. Allzu lange konnten wir aber nicht bleiben, denn es ging abends noch mit unseren englischen Freunden ins Forum. Bis nachts um drei hatten wir eine super tolle Nacht!

Am Sonntag sind wir dann erst nachmittags los, meine Vilmi und ich, um die allerletzte Tubestation in Zone1 ausfindig zu machen, mit der ich noch kein Selfie hatte. Dann kam nochmal der obligatorische Thames-Walk von der London Bridge bis nach Embankment, nostalgisch nochmal die Touri-Attraktionen ablaufen und sich vom Trubel und den Menschenmassen verabschieden.

Montag war ein relativ normaler Arbeitstag, Dienstag war erstmal Abschied von Jouhän angesagt, da er lieber zu einem Feriencamp gefahren ist, als bis zu meinem letzten Tag zu bleiben :D Der Nachmittag war dafür umso besser, weil wir einen Spaziergang durch den Wald gemacht haben, ich Susis luxuriöse Dusche benutzen durfte und wir dann zwei Stunden in der englischen Sonne saßen und uns über Gott und die Welt unterhalten haben. Abends ging es dann zum Pizza essen ins Brookmans, wo ich ausversehen ein Glas Wein bestellt habe, für das man mir 7 Pfund abgeknöpft hat. Aber nun gut, war ja mein letzter Abend. Danach gab es einen großen Abschied im Pub und ich habe fürchterlich geheult, als ich mich von Susi und Vilma verabschieden musste.

Mittwoch morgens musste ich den Rest meiner Sachen packen und um viertel nach zehn gab es den zweitletzten Abschied von Claire, ihrer Mutter und Beau. Nochmal viel rumgeflenne, und dann habe ich mich mit Josh auf den Weg gemacht, der sich freundlicherweise angeboten hat, mir mit meinem Gepäck durch den Zug und die Tube zu helfen. Nach einem leckeren zweitletzten Costa Coffe hab ich mich in den Zug zum Flughafen gesetzt, wo nochmal einige Tränen flossen (Meine Augen sahen aus als hätte ich mir zehn Minuten lang Zwiebeln in die Augen gerieben und das ganze mit Pfefferspray behandelt).

Endlich am Flughafen angekommen, Check-In, 6,6kg Übergewicht. Nicht ich, der Koffer. Die Frau am Schalter war aber gnädig und hat mich ohne extra Bezahlung durchgehen lassen. Im Gebäude habe ich dann meinen ALLERLETZTEN Costa Coffe genossen und kurz darauf losgedüst. Unterwegs hab ich einen Kreisrunden Regenbogen gesehen!! Der Flug an sich war sonst nicht sehr spannend, aber ich hatte die sanfteste Landung meines Lebens.

Am Oslo Lufthavn haben Jenny und Denise schon sehnsüchtig auf mich gewartet und zusammen sind wir mit dem Zug nach Tonsberg gefahren, wo uns Lisa dann abgeholt hat. Sie wohnt in einem wunderschönen Haus mit zwei anderen Mädels zusammen, und Pia war schon hier, wir waren also die letzten drei Tage 7 Mädchen, von denen fünf zusammen in einem Zimmer geschlafen haben.

Über Lisas Arbeit will ich gar nicht zu lange reden, sie arbeitet in einer Art Jugendcafé, wo wir die meiste Zeit verbringen. sie hat super lustige Arbeitskollegen, die aus allen möglichen Ecken der Welt kommen, aber alle vom amerikanischen Akzent geprägt sind und daher mich "süß" "lustig" oder "soooooo english" finden.Nun gut.

Highlights bisher waren ein Lagerfeuer gestern Abend im Wald mit Stockbrot und Würstchen und eine Deutsch-Gruppe im Altersheim in Tonsberg, die Lisa jeden Freitag morgen besucht. Der Altersdurchschnitt ist etwa 80, und viele haben zwischen 1950 und 1970 in Deutschland gearbeitet, zum Beispiel für Volkswagen. Ich fand es sehr beeindruckend, wie gut diese Leute auch im hohen Alter noch eine Fremdsprache beherrschen, und die Motivation, sich mit anderen zu treffen, um einmal in der Woche eineinhalb Stunden deutsch zu sprechen und zu singen.

Es ist jetzt schon recht spät und ich muss packen, denn wir fahren morgen für drei Tage zum Preikestolen. Ich verrate euch am Montag oder Dienstag mehr davon!

Übrigens werde ich den Blog noch bis zum Ende meines Frankreichaufenthalts fortführen, also bis 29. April, also bleibt dran!

Übrigens übrigens war es heute warm genug, um ohne Jacke draußen zu singen, Wikingerschach und Tischkicker zu spielen!! Das Wetter könnte nicht besser sein.

See you soon,

Eure Nina